- Mir Iskusstwa
- Mịr Iskụsstwa[russisch »Welt der Kunst«], Künstlervereinigung, 1898 in Sankt Petersburg gegründet, die gegen den Akademismus und Realismus der »Peredwischniki« den Hinweis auf die zeitgenössischen Bestrebungen Westeuropas (Symbolismus, Jugendstil, Neoimpressionismus) setzte und eine zweckfreie »Kunst um der Kunst willen« forderte. Zu den Gründungsmitglieder gehörten A. Benois, K. Somow, L. Bakst, J. Lansere und S. Diaghilew; nach 1903 schlossen sich u. a. Anna Ostroumowa-Lebedewa, N. Roerich und I. Grabar an. Typisch für die Arbeiten der Mir Iskusstwa ist eine oft grafische Stilisierung und eine Vorliebe für vergangene oder exotische Kulturen. Besondere Leistungen liegen auf dem Gebiet des Bühnenbildes und der Grafik, v. a. der Buchkunst. Nach dem Zerfall der Gruppe schlossen sich Teilnehmer dem »Bund russischer Künstler« an. - Die gleichnamige Zeitschrift (Sankt Petersburg 1899-1904) machte das russische Publikum mit der zeitgenössischen west- und nordeuropäischen Kunst vertraut.M. i. La cultura figurativa, letteraria e musicale nel simbolismo russo (Rom 1984).
Universal-Lexikon. 2012.